Testbericht zu VoTech Offroadreifen Malatesta KAMEL

Der folgende Testbericht gibt meine subjektiven Erfahrungen nach bestem Wissen und Gewissen wieder, die nicht durch wissenschaftliche Studien, Messungen, etc., bestätigt oder wiederlegt werden oder worden sind.

Die Stellungnahmen zu den, mir von VoTech Deutschland zu Verfügung gestellten Reifen, bezieht sich ausschließlich auf den bestimmungsgemäßen Gebrauch auf der Straße und im Gelände:

Testbericht zu Votech Offroadreifen „Malatesta Kamel“:

Genutzte Dimension: 235/65 R17 108S

Fahrzeug: VW T5 California, 4WD, 3,2t

Testkilometer: ca. 10.000 km, davon ca. 2.000 km Offroad (Schotter, Flüsse, Matsch, Wald…)

Den o.a. Reifen konnte ich für unsere 6-wöchige „Georgien Offroad Adventure 2018“-Reise nutzen und komme dabei abschließend zu folgenden Erkenntnissen:

Fahreignung „OnRoad“:

Der Malatesta KAMEL 235/65 R17 wird werksseitig von VoTech Deutschland mit einer Spezifikation von 80% Offroad und 20% Straße angegeben. Naturgemäß überwiegt bei Reise-Offroad Unternehmungen allerdings der Straßenanteil, was die „Kamele“ allerdings wenig bis gar nicht beeindruckte. Soll heißen, dass die Reifen auf den befestigten Landstraßen und Autobahnen absolut problemlos zu nutzen waren.

Das Abrollgeräusch ist in allen Geschwindigkeitsbereichen (gefahren bis 160 km/h) als „nicht störend“ einzustufen, Vibrationen durch das grobe Profil waren als minimales Brummen spürbar – was ebenfalls als „nicht störend“ eingestuft wird.

Spurtreue und Seitenführung sind für einen grobstolligen Mud Terrain (MT)-Offroadreifen wirklich gut. Wir hatten auf allen befestigten Straßen und Wegen niemals das Gefühl, dass wir nicht „Herr der Lage“ waren. Der vorgegebene Geschwindigkeitsindex „S“ (bis 180 km/h) erscheint als gut eingestuft, auch wenn wir diese Geschwindigkeit nie gefahren sind.

Die Haftung in nassen, engeren Kurven wird naturgemäß eher als nicht so gut beurteilt. Der schwere VW-Bus drängt bei nasser Straße dann schon arg nach außen, was jedoch durch eine angepasste Fahrweise, problemlos ausgeglichen werden kann. Offroadreifen sind halt keine Rennreifen oder Regenspezialisten.

Auch beim Bremsverhalten haben sich die Malatesta KAMEL – als MT-Offroadreifen – eher unauffällig verhalten. Einige Male musste punktgenau stark gebremst werden, jedoch wurde niemals eine Notbremsung vollzogen. Dass die Bremswirkung nicht an die Performance reiner Straßenreifen heranreicht, liegt in der Natur der Sache begründet und verlangt – für Offroader ebenso selbstverständlich – stets eine vorausschauende, defensive Fahrweise.

Fahreingnung „OffRoad“:

Nun unsere Erfahrungen zum artgerechten Offroad-Gebrauch:

Vorweg: Die Malatesta KAMEL haben uns zuverlässig und unspektakulär 6 Wochen durch die georgischen Steppen und Gebirge gebracht.

Im Offroad-Fahralltag waren sie so unauffällig gut, wie man es sich wünscht. Verblockte Flussdurchfahrten mit kurzen steilen Ein- und Ausfahrten wurden ebenso sicher überwunden, wie felsige Stufen, feuchte/nasse Waldböden oder auch diverse Schlammlöcher. Das Profil des nicht-laufrichtungsgebundenen Malatesta KAMEL ist für matschige und felsige Böden gleichermaßen als gut geeignet anzusehen.

Lediglich auf dem regennassen, relativ harten Lehmboden in der georgisch-aserbaidschanischen Steppe, mussten wir erkennen, dass auch dieser MT-Reifen bei langsamer Fahrt keine Selbstreinigungskräfte entwickeln kann. Das Profil war mit einer Mischung aus Steppengras und nassem Lahm so zugeklebt, dass durch die naturgemäß langsame Fahrt, es zu keinem Freiwerden des Profils kam und ein Vorwärtskommen sich teilweise als sehr anspruchsvoll darstellte. Mit „normalen“ Reifen, wäre hier das Vorankommen, ein Ding der Unmöglichkeit gewesen.

Sonstiges/Analyse:

Wir hatten auf der gesamten Reise keinen reifenbedingten Zwangsstopp, das Reserverad blieb unangetastet.

Nach Rückkehr in Deutschland, wurden die Reifen einer eingehenden Überprüfung zugeführt.

Dabei stellte sich heraus, dass bei dem Reifen HL, auf der Innenseite, ein Profilblock mit einer Größe von ca. 3 x 3 cm, herausgebrochen war. Dies konnte als Schaden durch scharfkantige Felsen verifiziert werden. Es kam jedoch zu keinem Luftverlust oder sonstigen Einschränkungen im weiteren Betrieb.

Der Reifen VR hat eine Schnittstelle mit ca. 2,5 cm Länge und 1,5 cm schräge Tiefe auf der Außenflanke, die ebenfalls zu keiner Betriebsbeeinträchtigung führten.

Auch der Reifenverschleiß / Abrieb hat sich auf normalem Maß gehalten, eine geringe Sägezahnbildung konnte an der Vorderachse festgestellt werden.

Fazit:

Die Malatesta KAMEL haben sich aus meiner Sicht, in / auf dem vorgegebenen Terrain, absolut bewährt. In Verbindung mit der Fahreignung auf befestigten Straßen, kann man sogar sagen, dass es sich hier um einen richtig guten „immer drauf“-Reifen handelt – außerhalb der Schneesaison, versteht sich.

Da die Reifen, als „i-Tüpfelchen“, keine vorgegebene Laufrichtung haben und ein Reserverad somit universell eingesetzt werden kann, werden sie sich von mir als uneingeschränkt geeignet für Offroad Expeditionen abseits der Zivilisation, eingestuft.

Paul Münzenberg

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